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Ad hoc-AG Künstliche Intelligenz in der Medizin (KImed)

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KI für die Gesundheitsversorgung der Zukunft

ChatGPT war wie ein Wecker, der im November 2022 mit seinem Alarm die Gesellschaft aus ihrem Dornröschenschlaf erweckte. Seit dem Start dieses Chatbots, den man (fast) alles fragen darf und der auf alles eine Antwort hat, ist die künstliche Intelligenz für jedermann und jedefrau in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Höchste Zeit also, sich mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen - zumal ChatGPT nur ein Sprachmodell ist. Die Wissenschaft arbeitet schon lange mit künstlicher Intelligenz und forscht daran, wie man sie noch intelligenter machen kann, um sie noch besser zum Nutzen aller Menschen einsetzen zu können.
Auf das Gebiet der Medizin nehmen intelligente Systeme massiv Einfluss. Das wird für alle spürbare und sichtbare Veränderungen mit sich bringen, sowohl für die Ärzte und Ärztinnen, als auch für die Patienten und Patientinnen.

Was bringt die Zukunft?

Insgesamt sollen Krankheiten früher erkannt und schneller und besser behandelt werden, so dass die Lebensqualität von Patienten steigt. Vor allem bei der Verhinderung von Volkskrankheiten tun sich durch Methoden der künstlichen Intelligenz neue Behandlungsmöglichkeiten auf.

Wie funktioniert das?

Individueller als ein Kleidungsstück wird die medizinische Behandlung auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten abgestimmt. Das nennt man personalisierte Medizin. Das Genom wird berücksichtigt, der Stoffwechsel, die ganz eigene Vorgeschichte usw.. Medikamente werden ans Körpergewicht, an den Stoffwechsel, an eventuelle Belastungen in der Familie angepasst dosiert. Damit werden Nebenwirkungen schwerer Medikamente eingeschränkt, Arzneimittel werden verträglicher.
Ärztinnen und Ärzte bekommen Unterstützung bei der Diagnose von Krankheiten, indem intelligente Algorithmen medizinische Bilder analysieren. Das können Röntgenbilder sein oder Bilder aus dem Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) oder Ultraschall, um nur einige zu nennen. Dadurch haben Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit, die sie wiederum ihren Patienten und Patientinnen widmen können.
Es wird Telemedizin geben, also die Behandlung von Patienten aus der Ferne. Das ist wichtig für Menschen, die zum Beispiel auf dem Land leben, weit weg von Krankenhäusern; oder für Menschen, die sich nicht so gut bewegen können, weil sie älter sind oder im Rollstuhl sitzen. Das heißt nicht, dass Ärzte ihren Job verlieren, durch KI ersetzt werden und wir nur noch mit Robotern reden; sondern es heißt, dass da, wo kein Arzt und keine Ärztin zur Verfügung steht, Menschen trotzdem medizinisch versorgt werden können.

Was braucht es, damit das alles so kommt?

Es braucht natürlich vor allem Ärzte und Wissenschaftlerinnen, die gemeinsam daran forschen, welche Arbeiten intelligente Systeme überhaupt übernehmen können; wie sie in Praxen und Kliniken eingebaut werden können; welche Bedürfnisse die Patienten haben.
Und es braucht intelligente Algorithmen. Aber wie wird ein Algorithmus intelligent? Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist der Zugriff auf eine gigantische Menge an medizinischen Daten. Denn anhand solcher Daten wird der Algorithmus trainiert. Nicht jeder aber möchte seine Daten so ohne weiteres zur Verfügung stellen. Deswegen werden wir auch auf dieser Plattform in aller Offenheit darüber diskutieren und Chancen wie Risiken klar benennen.